Lerntherapie

Im Gegensatz zur Nachhilfe, die einzelne Wissenslücken behebt, wird in der Lerntherapie zunächst ein Grundverständnis aufgebaut. Es besteht aus den Komponenten der Lernpsychologie, der Heilpädagogik und der Ergotherapie.
Die Lerntherapie umfasst zum einen die Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) und zum anderen die Dyskalkulie (Rechenschwäche)

Was ist Legasthenie?
Die Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) bezeichnet eine umschriebene Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der Milieu-, Unterrichts- oder geistigen Entwicklungsbedingungen erklärt werden kann.
Vielmehr ist die Legasthenie ein Ergebnis von Teilleistungsschwächen der Wahrnehmung, Motorik und der sensorischen Integration. Dabei handelt es sich um anlagebedingte und / oder durch äußere schädigende Einwirkungen entstandene Entwicklungsstörungen und Störungen von Teilfunktionen des zentralen Nervensystems.

Was ist Dyskalkulie?
Diese Störung beinhaltet eine umschriebene Beeinträchtigung von Rechenfähigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutige unangemessene Beschulung erklärbar ist.
Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Weniger betrifft es die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und Differential- sowie Integralrechnung benötigt werden.
(nach ICD 10 – mulitaxiales Klassifikationsschema)

Das Therapiekonzept bei LRS:

  • Beratungsgespräch für die Eltern und Kennenlernen des Kindes
  • Aufbau einer angenehmen Atmosphäre und einer guten Beziehung zum Kind und zu den Eltern
    • Motivation
    • Arbeiten an der Null-Fehler-Grenze
    • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Beobachten des Kindes
    • Konzentratio
    • Merkfähigkeit
    • entwickelt es Strategien?
    • welche Ressourcen hat das Kind?
    • Schreib- und Leseängste
    • motorische Fähigkeiten
    • sprachliche Auffälligkeiten
  • Einüben von Arbeits- und Lerntechniken
  • Erarbeiten eines individuellen Therapieplans, angelehnt an folgende Konzepte:
    • Lautgetreue Lese- und Rechtschreibförderung nach Reuther-Liehr
    • Marburger Rechtschreibprogramm nach Gerd Schulte-Körner
    • Fresch
    • Zauberlehrling
  • Konzentrationsübungen
  • Bewegungsübungen
  • gezieltes Training durch
    • Übungsblätter
    • Arbeit mit 5-Fächer-Kartei
    • Rechtschreibstrategien erarbeiten

Das Therapiekonzept bei Dyskalkulie

  • Beratungsgespräch für die Eltern und Kennenlernen des Kindes
  • Aufbau einer angenehmen Atmosphäre und einer guten Beziehung zum Kind und zu den Eltern
    • Motivation
    • Arbeiten an der Null-Fehler-Grenze
    • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Beobachten des Kindes
    • Konzentration
    • Merkfähigkeit
    • Raumlage-Wahrnehmung / Wahrnehmung der Räumlichen Beziehungen
    • Größendifferenzierung
    • Mengenerfassung
    • Symbol -> Mengenzuordnung
    • Regelverständnis
  • Erarbeiten eines individuellen Therapieplans, angelehnt an folgende Konzepte
    • Die Entwicklung des Mengen- und Zahlenbegriffs nach Piaget
    • Rechentherapiekonzept nach Grissemann
    • Rechentherapiekonzept nach Dr. Borowski
    • Konzentrationsübungen
    • Bewegungsübungen
    • Bewegungserfahrung über das propriozeptive Sinnessystem (Tiefensensibilität)
    • Konstruktionsspiele
    • Erfassen von unterschiedlichen Mengen und Größen
    • Schreiben und Lesen von Zahlen (Raumlage Wahrnehmung)
    • Positionieren von Zahlen
    • Erfassen von Rechenoperationen
    • Erlernen von Rechenregeln
    • Kopfrechnen
    • gezieltes Training durch
      • Übungsblätter
      • Arbeit mit 5-Fächer-Kartei
      • Rechenstrategien erarbeiten

    Lerntherapie ist besonders für Kinder aller Altersstufen geeignet, die

    • eine unzureichende Rechtschreibkompetenz besitzen
    • eine Leseschwäche haben
    • eine Rechenschwäche haben

    Die Teilnahme an einer lerntherapeutischen Behandlung kann entweder von Jugendamt oder als Selbstzahler erfolgen.